Wien 5. Oktober 1916
Sehr geehrtes Fräulein!
Sie geben sich ganz verfehlten Hoffnungen hin. Ein
Theaterstück, das die Isonzokämpfe zum Gegenstande
hat, führt Ihnen kein Theater auf, das hat der Abfall
aller „Kriegsstücke", die in unserer Zeit geschrie-
ben wurden, schon bewiesen.
Ein Stück umzuarbeiten würde mich so viel,
ja noch mehr Mühe kosten, als selbst ein neues
zu schreiben. Sie reden von technischen Mängeln,
die nur zu beheben wären und sind dabei derse-
ben irrigen Meinung wie hundert und hundert
andere. Sie glauben auch, man kann einem
Theaterstück die Technik in ähnlicher Weise zu=
fügen, wie man zum Lungenbraten schließlich
die Soß dazumacht. Die Technik muß mit dem
Stücke gemacht werden. Meist kommt sie erst
nach langer Übung.
Wenn ich alle Theaterstücke, die mir
zugesendet werden, nach Wunsch umarbei=