Hayek, Max: Brief an Franz Karl Ginzkey. Wien, 28.11.1932
MAX HAYEK
WIEN XVIII/1.,
WEIMARER STRASSE 34.
TELEPHON U-29-8-68
WIEN, AM 28. November 1932
Hochverehrter und lieber Freund Ginzkey,
ich würde mich freuen, Sie zu sehen. Wäre das möglich? Wo
könnte ich Sie treffen? Ich hätte Ihnen Manches von Belang mitzu-
teilen, ja, ich glaube, dass unsere Begegnung nicht ohne Bedeutung
sein wird.
Eine Bitte muss ich - leider - an Sie richten: meiner Frau
von meinen Zeilen nichts bekanntzugeben. Wollen Sie mir diese Bitte
erfüllen? Die gewichtigen Gründe sollen Sie noch erfahren.
Gerade heute erhalte ich eine Karte von Frau Liddy Gregori,
worin auf Ihr jüngstes Buch, das Sascha Kronburg illustrierte, Bezug
genommen wird.
Ich werde mich sehr freuen, recht bald von Ihnen zu hören!
Vielleicht haben Sie die Güte, mich anzurufen.
Ich bin wie stets in besonderer Hochschätzung
Ihr altgetreuer
M. Hayek