S. HIRZEL
VERLAGSBUCHHANDLUNG
LEIPZIG, DEN 5. Mai 1914.
KÖNIGSTRASSE 2
Hochgeehrter Herr!
Ich darf mir vielleicht neuerdings gestatten Sie
in einer verlegerischen Angelegenheit um Rat zu bitten. Sie
würden mich durch eine freundliche Auskunft zu grossem Danke
verpflichten.
Herr Theodor von Sosnosky, der nach einigen kleine-
ren Büchern, mehr belletristischen Charakters, in den letzten
Jahren zwei grosse historisch-politische Werke über die Poli-
tik im Habsburgerreiche und die Balkan-Politik Oesterreich-
Ungarns seit 1866 veröffentlicht hat, scheint mir nach diesen
Werken und verschiedenen Essays in deutschen Monatsrevuen
zur Schilderung der zeitgenössischen österreichischen Politik
hervorragend geeignet zu sein, wenn ich auch nicht verkenne,
dass seine politische Auffassung stark nach der konservativen
Seite (im österreichischen Sinne) geneigt ist. Der letztere
Punkt könnte mich natürlich nicht abhalten, wenn seine wis-
senschaftlichen Qualifikationen derart sind, dass seine Bü-
cher meinem Verlage neben anerkannten historischen Werken Ehre
machen würden. Darüber ist mir leider aber gar nichts bekannt,