Hock, Paul von: Billett an Gustav Gugitz. Wien, 31.10.1917
Wien VII. Neustiftgasse 31.
10/11 1917
Hochgeehrter Herr!
Aus Ihrer Ausgabe der Karoline Pichler´schen Denk-
würdigkeiten, d. i. aus manchen Ihrer Anmerkungen glaube ich ent-
nehmen zu dürfen, daß Sie ein überzeugter Gegner des klerikalen
Geistes sind. In dieser Voraussetzung erlaube ich mir, sie einzuladen, den
Verein "Freie Schule" als Mitglied u etwa auch durch einen Vortrag
über einen Ihnen genehmen Gegenstand fördern zu wollen,
Zugleich bitte ich Sie, falls Sie etwa einmal aus den
von meinem Vater Dr Karl (: Freiherrn v) Hock 1808 -1869 hinter-
lassenen Briefen Aufschlüße zu erhalten hoffen (: was insbes. für den Kreis
um Anton Günther zutreffen könnte:) über meine Bereitwilligkeit zu
verfügen.
Sollten Sie dagegen bei Ihren Forschungen auf Angaben über Dr Hock stoßen,
die weniger zugänglich sind, so wäre ich für Mitteilung sehr dank=
bar; ich sammle jetzt Stoff für eine Lebensbeschreibung meines
Vaters.
Außer Zusammenhang mit diesen wichtigeren Angelegenheiten
benütze ich diese Karte zu der Frage, ob die Denkwürdigkeiten
Kolbielsky`s zum Vorschein gekommen u. etwa doch gedruckt sind. Das
wäre ein glücklicher Fund für die literarischen Gourmands!
In ausgezeichneter Hochachtung
Paulvon Hock