Berlin W. 30, Stübbenstr: 5. 8.IV.17.
Lieber Herr Doktor Schaukal!
Ich reihe Sie also unter die Zahl meiner Subskribenten -
bisher 173 - und sende Ihnen das fertig gestellte Werk, wie
ich hoffe, pünktlich unterm kommenden ersten Oktober. Bezüglich
des "Phantasus" bäte ich Sie: tun Sie mir den Gefallen und ver=
gleichen Sie bei Gelegenheit die Stücke, die ich aus dem alten
"Phantasus" im neuen verändert brachte! Auch Stolzenberg
hatte anfangs geurteilt wie Sie, und erst vor zirka 3 Wochen
schrieb er mir dann: (notabene er war die letzte Zeit etwas
"runter" gewesen): "Seelisch gesunde ich am "Phantasus". Wie
gerne lese ich die alten wohlvertrauten Nummern (Sie
kennen meine Befähigung), zum ersten Mal. Oder ich erquicke
mich, so recht von Herzen, an den erst jetzt bis in's Letzte gelungenen,
von denen eine immer wunderbarer blüht als die andere. Un=
ter= und überall Neuentdeckungen herrlichster Dinge! Wie viel
zum allerersten Mal in der Welt Gesagtes! Und die großen
Stücke: mir ist, als kriegte ich einen Schlag auf den Kopf: Duck
dich! Hier kritisiere ich nicht mehr, ich kucke aus meiner Hucke
in Demut zu ihnen auf. Das Ganze, wie ich schon immer sagte:
Die Deutsche Gedicht=Bibel!" Daß ich auch diesmal wieder