Hubay, Jenő: Brief an Gustav Mäurer. Mosovce, 3.10.1925
Mošovce,Župa 17,Slovensko,den 3.Oktober,1925.
Sehr geehrter Herr Präsident!
Ihre liebenswürdigen Zeilen vom
27.September habe ich mit grossem Interesse
gelesen und gratuliere Ihnen herzlichst zu dem
Erfolg,den Sie durch Ihre persönlichen Bemü=
hungen im Rheinlande errungen haben.Es ist wahr-
lich erstaunlich,was ein zielbewusster und ener-
gischer Mann allein durchführen kann.Sie sind
die Triebfeder des ganzen Bundes und wünsche ich
aus ganzem Herzen,dass Sie den vollen Erfolg
Ihrer Bemühungen sobald als möglich erreichen
mögen.
Ich bin sehr geehrt durch Ihre Ab-
sicht,mich in Wien am Bahnhof empfangen zu wol-
len;ich bitte Sie aber,hievon abzusehen,da mich
meine Frau mach Wien begleiten wird.Wir werden
im Hôtel Sacher absteigen und werde ich Sie von
meiner Ankunft in Wien einige Tage früher ver-
ständigen.Selbstverständlich wird es mich inte-
ressieren und mir zur grossen Ehre gereichen,
wenn Sie während meines dortigen Aufenthaltes
eine Sitzung abhalten werden und wird es mich
freuen die persönliche Bekanntschaft der Mit-
glieder des Bundes machen zu können.Über die
Angelegenheiten des Bundes werden wir ja Gele-
genheit haben uns persönlich auszusprechen.
Selbstverständlich werde ich mich auch ausserordent-
lich freuen, die Bekanntschaft Ihrer Herren
Vicepräsidenten Dr.Pachner und Kommerzienrat
Robert Metzger zu machen.
Es ist sehr freundlich von Ihnen,dass
Sie an die Aufführung in Wien einer meiner
Opern denken; ich glaube Ihnen gesagt zu haben,
dass ein Vertrag mit der Volksoper noch unter
der Direktion Weingartners in betreff meiner