Wien, 9.August 1924.
Sehr geehrter Herr Kraus!
Ich habe vormittag ein interurbanes Gespräch mit einem Herrn Dr.Morgen-
stern, oder so ähnlich, aus Brünn geführt, der Ihre Adresse verlangte,
da er mit Ihnen eine dringendste Angelegenheit zu besprechen hätte.Ich
gab ihm die Adresse natürlich nicht und fragte nur, was er denn eigent-
lich von Ihnen wolle, worauf er mit mitteilte, dass es sich um die
Napoleon-Angelegenheit handle. Ich verwies ihn auf den schriftlichen
Weg, liess ihm aber keinen Zweifel, dass Sie Informationen ablehnen
und dass, wenn es sich um eine solche handle, er sich die Mühe des
Schreibens ersparen möge. Er sagte dann, dass es sich um die Heraus-
gabe einer Broschüre handle und er werde jedenfalls express schreiben.
Ich erwarte also morgen früh den Expressbrief. Nachdem er
sich auch erkundigte, ob er Sie dann morgen sprechen könne, dürfte er
wahrscheinlich morgen wieder anrufen.
Hochachtungsvoll
Jahoda
Ich habe vormittag ein interurbanes Gespräch mit einem Herrn Dr.Morgen-
stern, oder so ähnlich, aus Brünn geführt, der Ihre Adresse verlangte,
da er mit Ihnen eine dringendste Angelegenheit zu besprechen hätte.Ich
gab ihm die Adresse natürlich nicht und fragte nur, was er denn eigent-
lich von Ihnen wolle, worauf er mit mitteilte, dass es sich um die
Napoleon-Angelegenheit handle. Ich verwies ihn auf den schriftlichen
Weg, liess ihm aber keinen Zweifel, dass Sie Informationen ablehnen
und dass, wenn es sich um eine solche handle, er sich die Mühe des
Schreibens ersparen möge. Er sagte dann, dass es sich um die Heraus-
gabe einer Broschüre handle und er werde jedenfalls express schreiben.
Ich erwarte also morgen früh den Expressbrief. Nachdem er
sich auch erkundigte, ob er Sie dann morgen sprechen könne, dürfte er
wahrscheinlich morgen wieder anrufen.
Hochachtungsvoll
Jahoda