Der Intendant
des Staatlichen
Schauspielhauses
BERLIN, den 5. Juli 1924
Einschreiben!
Sehr geehrter Herr Doktor!
Die Bekanntschaft mit Ihrem Drama "Der neue Tag" hat mich
ebenso interessiert wie gefreut, und ich danke Ihnen, dass Sie
mir die Lektüre dieses menschlich so warm empfundenen Werkes
vermittelt haben. Aber ich stehe auf dem Standpunkt: man solle,
gerade in heutiger Zeit, Kleist selber zu Worte kommen
lassen, nicht aber seine dramatische Gestalt, selbst wenn diese
- wie im "Neuen Tag" - in feingeschnittener und wertvoller
Silhouette sichtbar wird.
In diesem Sinne, sehr geehrter Herr Doktor, lege ich das
Werk in Ihre Hände zurück und begrüsse Sie
mit vorzüglicher Hochachtung als
Ihr
ergebener
Leopold Jessner.
An
Herrn Dr. Franz SERVAES
hier
des Staatlichen
Schauspielhauses
BERLIN, den 5. Juli 1924
Einschreiben!
Sehr geehrter Herr Doktor!
Die Bekanntschaft mit Ihrem Drama "Der neue Tag" hat mich
ebenso interessiert wie gefreut, und ich danke Ihnen, dass Sie
mir die Lektüre dieses menschlich so warm empfundenen Werkes
vermittelt haben. Aber ich stehe auf dem Standpunkt: man solle,
gerade in heutiger Zeit, Kleist selber zu Worte kommen
lassen, nicht aber seine dramatische Gestalt, selbst wenn diese
- wie im "Neuen Tag" - in feingeschnittener und wertvoller
Silhouette sichtbar wird.
In diesem Sinne, sehr geehrter Herr Doktor, lege ich das
Werk in Ihre Hände zurück und begrüsse Sie
mit vorzüglicher Hochachtung als
Ihr
ergebener
Leopold Jessner.
An
Herrn Dr. Franz SERVAES
hier