Bartsch, Rudolf Hans: Brief an Franz Karl Ginzkey. Seewalchen am Attersee, 14.8.1928
R. H. Bartsch
Seewalchen , 14. VIII.28.
Liebster alter Freund !
Mit 19. Aug. sind Gretel N. und ich in Salzburg und da der „Stein”
unerschwinglich , hab ich beim „Wolfen” Kaigasse 5, ein Zimmer bestellt . Könntest
du im Vorübergehen nicht ein bißchen mahnen ?
Und wäre es möglich , daß für meinen Namen Kuratoriumssitze irgend=
wann am 19.oder 20. frei wären ? Am 21.gehts schon an den Bodensee weiter .
Bist mir vorgestern hier sehr abgegangen . Keller hat beinahe begeis=
tert über mein „wild und frei” geschrieben , das er illustriert und dabei mit gro=
ßer Wärme von dir gesprochen . Könntest nicht am 28. nach Passau und mit uns per
Schiff die Donau hinunter ? So könnten wir ihn besuchen .
Vom 22. etwa bis 25. erreichte mich eine Karte Meersburg postlagernd
am Bodensee , falls ich dich im Salzburger Festspieltrubel nicht haben könnte .Du
Armer wirst ja von allen Seiten weidlich ausgenützt werden und ich bitte dich um
deine Hilfe auch nur, falls sie dich nicht Mühe kostet oder Zeit ! Bis wir uns
sehen, nur noch viele herzliche Grüße in alter Treue von deinem
Bartsch