Einberger, Andreas: Brief an Arthur Rössler. Telfs, 30.7.1932
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haben was Er genießt. Ich glaube es
gibt heute zu wenig solcher Menschen
die ihre Taschen noch ehrlich offen haben.
In Innsbruck ist die Ausstellungswut
ausgebrochen, letzten Monat gab es 3
nebeneinander die, so lange Fremde
im Lande sind, [abwechelnd] weiter laufen.
Auch eine "Alpine" bei letztgenannter
musste ich als Juror dabei sein.
"Das Gott erbarm, neben mancher dieser
Prachtstücke hänge man am besten links
eine Alpenstange, rechts einen Eispickel, und
unten hin Steigeisen, die ersteigbaren
Wege, Kamine und oben die Aussicht
sind alle am Bilde angegeben. Bei Bildern
eines gewissen Mulleÿ sind die Farben
mit der Malterkelle so dick aufgetragen
dass sich ein Frosch in den Runsen ver=
stecken könnte. Da ist das Totenkirchl
wo schon so viele herumgekollert sind.
”Ach du armer zahmer und wilder
Kaiser" du bist ein Malheur geworden
der traktiert dich von Kufstein aus
und der andere von Kitzbühel her.
Nun Schluß mit den besten Grüßen Ihr A. E