Lieber, hochgeschätzter Herr Doctor! Wien, 9. Mai 1921.
Ich freue mich sehr, dass Sie demnächst kommen u. mich auch
besuchen wollen. - Ihre Absicht, mein Quartett in Graz aufzu-
führen, resp. aufführen zu lassen, ist ja reizend. Die Grazer schei-
nen mich ohnehin ganz vergessen zu haben. Ich wollte immer
schon einmal in Graz einen Kienzl=Liederabend geben, wie ich
ihn seit 4 Jahren regelmäßig in Wien mit größtem Erfolge gebe.
Aber riskiren will ich nichts, u. die Unternehmer (Böhm, Fendler)
scheinen kein Interesse daran zu haben, obwohl meines Erach-
tens ein schönes Geschäft mit mir u. 2 erstklassigen Wiener
Sängern zu machen wäre). Oder glauben Sie nicht? - Die Urania
schrieb einmal an mich wegen eines Kienzl=Abends mit gemischtem
Programm. Sie möchten, dass ich dabei anwesend bin, wollen aber al-
lem Anschein nach nichts dafür ausgeben. Marx=, Horn= Stöhr=Abende
jagen einander; nur an mich denkt Niemand, mit Ihrer Ausnahme! Wann aber
――
) da ich doch 3 Jahre lang nicht in Graz war.
Ich freue mich sehr, dass Sie demnächst kommen u. mich auch
besuchen wollen. - Ihre Absicht, mein Quartett in Graz aufzu-
führen, resp. aufführen zu lassen, ist ja reizend. Die Grazer schei-
nen mich ohnehin ganz vergessen zu haben. Ich wollte immer
schon einmal in Graz einen Kienzl=Liederabend geben, wie ich
ihn seit 4 Jahren regelmäßig in Wien mit größtem Erfolge gebe.
Aber riskiren will ich nichts, u. die Unternehmer (Böhm, Fendler)
scheinen kein Interesse daran zu haben, obwohl meines Erach-
tens ein schönes Geschäft mit mir u. 2 erstklassigen Wiener
Sängern zu machen wäre). Oder glauben Sie nicht? - Die Urania
schrieb einmal an mich wegen eines Kienzl=Abends mit gemischtem
Programm. Sie möchten, dass ich dabei anwesend bin, wollen aber al-
lem Anschein nach nichts dafür ausgeben. Marx=, Horn= Stöhr=Abende
jagen einander; nur an mich denkt Niemand, mit Ihrer Ausnahme! Wann aber
――
) da ich doch 3 Jahre lang nicht in Graz war.