Kienzl, Wilhelm: Brief an Richard Specht. Bad Aussee, 3.8.1927
Auch meine Frau wünscht Ihnen
die schönste Gestaltung Ihres
fürderen Lebensganges und lässt
Sie bestens grüßen.
Ich bin in Arbeit eingesponnen,
und im Uebrigen genieße ich auf
meine Weise die unvergleichliche
Natur, die mich umgibt, und tauche
meine fast einundsiebzigjährigen
Glieder in die Wonneflut meines
einsamen Alpensees.
Jedenfalls hoffe ich Sie im Herbste
wohl und glücklich wiederzusehen.
Darf ich Sie noch bitten, die geheim-
nisvolle (weil von mir noch uner-
ratene) Freundin zu grüßen?
In aufrichtiger Ergebenheit
der Ihrige
Wilh. Kienzl.