JULIUS KLINGER · WIEN I, SCHELLINGGASSE 6 · TEL. 77-4-56
Wien, am 16. Juni 1928
An die
Bibliothek des
Oesterr. Museums für Kunst und Industrie
Wien, I.
Stubenring 5
Ich bestätige Ihre Zuschrift vom 11. ds. und beglückwünsche
Sie gleichzeitig zu dem Gedanken, in letzter Zeit nach dem Vorbilde
der deutschen Kunstgewerbe-Museen eine jedermann frei zugängliche
Sammlung von künstlerischen Plakaten aller Länder
angelegt zu haben, und zu der Absicht, sobald Ihre Bestände einen
gewissen Umfang erreicht haben werden, auch Plakatausstellungen zu
veranstalten.
Da die moderne künstlerische Plakatbewegung in Europa vor
ca. 40 Jahren einsetzte und heute von mir als abgeflaut und verebbt
betrachtet wird, so ist es mir völlig gleichgiltig, ob meine Arbeiten
auf diesem Gebiete, die einen Zeitraum von 30 Jahren umfassen, in
Ihrer erst heute entstehenden Sammlung vertreten sein werden, oder
nicht.
Ich lehne es daher ab, der Bibliothek des Oesterr. Museums
für Kunst und Industrie aus meinen Beständen eine Kollektion früherer
und neuer Plakate zu überlassen.
Hochachtungsvoll
Julius Klinger
Wien, am 16. Juni 1928
An die
Bibliothek des
Oesterr. Museums für Kunst und Industrie
Wien, I.
Stubenring 5
Ich bestätige Ihre Zuschrift vom 11. ds. und beglückwünsche
Sie gleichzeitig zu dem Gedanken, in letzter Zeit nach dem Vorbilde
der deutschen Kunstgewerbe-Museen eine jedermann frei zugängliche
Sammlung von künstlerischen Plakaten aller Länder
angelegt zu haben, und zu der Absicht, sobald Ihre Bestände einen
gewissen Umfang erreicht haben werden, auch Plakatausstellungen zu
veranstalten.
Da die moderne künstlerische Plakatbewegung in Europa vor
ca. 40 Jahren einsetzte und heute von mir als abgeflaut und verebbt
betrachtet wird, so ist es mir völlig gleichgiltig, ob meine Arbeiten
auf diesem Gebiete, die einen Zeitraum von 30 Jahren umfassen, in
Ihrer erst heute entstehenden Sammlung vertreten sein werden, oder
nicht.
Ich lehne es daher ab, der Bibliothek des Oesterr. Museums
für Kunst und Industrie aus meinen Beständen eine Kollektion früherer
und neuer Plakate zu überlassen.
Hochachtungsvoll
Julius Klinger