Kienzl, Lili: Korrespondenzkarte an Helene Kienzl. Graz, 11.12.1915
u. zu gar nichts aufgelegt. Auch nicht immer
ganz wohl, habe etwas Husten. Mein Mann rückt
am 15. oder 16. wieder bei Euch ein u. ich bin so frei,
am 20. nachzurücken. Freue mich schon sehr auf Euch
u. hoffe nicht zu viel Unruhe ins Haus zu bringen.
Wie geht es Dir, liebste Henny? Das ist nun die
Hauptsache, daß Du gesund bist. Werde bei meinem
Mann schon Radschuh einlegen müßen, daß Du
nicht all zu schnell in's Laufen kommst!!
Es schwindelt Einem, was Alles geschehen wird,
schon vorbereitet ist u. noch in Aussicht steht.
Wie entzückend, wenn wir Alle zusammen
unter dem brennenden Weihnachtsbaum stehen
werden. Was wird das Christkindel S[c]hönes dem
braven Kinde Henny bringen? Nochmals innigen Dank
u. tausend Grüße von Deiner Lili.