Lehár, Franz: Brief an Alfred Maria Willner. Bad Ischl, 31.7.1928
FRANZ LEHÁR
BAD ISCHL
RUDOLFSQUAI No 6
TELEPHON 84
Bad Ischl 31/7 28
Liebster Freund!
Soeben war Direktor Friedmann Frederich
bei mir.
Er interessiert sich für die Filmrechte von
Eva.
Sind die Rechte noch nicht vergeben?
Ich habe ihm wegen dem Karczag Verlag gesagt, dass ich mich
noch informieren möchte, worauf er mir sagte, das sei unnötig
denn wir haben doch seinerzeit im Vertrag gewiß keine Filmrechte
abgetreten.
Ich habe ihm nun eine Schrift gegeben, worin ich ihm
das Recht einräumte (Dein Einverständnis und Bodanzkys
Erben ausdrücklich vorausgesetzt) die Filmrechte für
8000 Mark zu verkaufen. Nach Erhalt des Betrages
zahlen wir 20% an Friedmann als Vermittlungsgebühr.
Die 1600 M für Friedmann abgezogen, würden uns
6400 M bleiben.
50% Textautor = 3200 M.
50% Komponist = 3200 M.
Es hängt nun von Dir ab ob die
Sache gemacht werden soll oder nicht.
Friedmann glaubt diese Summe
von der Filmgesellschaft erreichen zu können.
Es genügt ein kurzes Telegramm
„ja" oder „nein" - damit ich Friedmann
benachrichtigen kann.
Allerhrzlchst Dein ergebn LehárFrz
[seitlich links, in Bleistift von anderer Hand:]
Eva längst mit Lehars Kenntnis
verkauft. Habe dies Lehar mitgeteilt.
Erledigt.