LIGETI PÁL
ÉPITÉSZ
Budapest, am 1.November 1931.
IV., Deák Ferenc-tér 3.
Sehr verehrter Herr Professor !
Die Möglichkeit, bald nach Wien zu kommen und persönlich
bei Ihnen vorsprechen zu können, lag in den letzten Wochen vor,
und war die Ursache, dass sich diese meine Zeilen von Tag zu Tag
hinausschoben. Heute will ich aber nicht mehr laenger warten, und
obwohl die obenerwaehnte Möglichkeit für Ende November noch immer
vorhanden ist, auf diesem Wege Ihnen meinen sehr herzlichen Dank
für Ihre schöne Besprechung in der "Neuen Freien Presse" aus-
drücken.
Ich erinnere mich sehr wohl Ihrer Andeutungen, die Sie seiner-
zeit bei Frau Eissler fallen liessen, und die besagten, wie sehr das
von mir Ausgeführte mit Ihren laengst gepflegten Gedankengaengen
koinzidiert. Aus Ihrem Artikel sehe ich nun, wie weitgehend die Par-
allelitaet unserer Gedanken ist, und sehe ich darin die Bestaeti-
gung dessen, woran ich von jeher fanatisch geglaubt habe, dass hier
nicht von "einer" Auffassung der Kunstgeschichte, sondern von "der
richtigen" Auffassung der Kunstgeschichte die Rede ist. Abgesehen
von dem sehr ehrenden Lob, das Sie mir zollen, war es dieses be-
staerkende Gefühl, das mir an Ihrem Artikel so besonders viel Freude
gemacht hat.
Sie werden es wohl verstaendlich finden, wenn ich das dringende
Bedürfnis habe, diese Übereinstimmungen in einer persönlichen Fühlung-
nahme noch weiter auszubauen, und so werde ich es unbedingt versuchen,
sobald ich Wien berühre, bei Ihnen vorzusprechen.
Empfangen Sie bisdahin nochmals meinen herzlichsten Dank und den
Ausdruck meiner ganz besonderen Hochachtung. Ihr sehr ergebener:
Paul Ligeti
Architekt
Verf. des geistvollen Buches: „Der Weg aus dem Chaos”
ÉPITÉSZ
Budapest, am 1.November 1931.
IV., Deák Ferenc-tér 3.
Sehr verehrter Herr Professor !
Die Möglichkeit, bald nach Wien zu kommen und persönlich
bei Ihnen vorsprechen zu können, lag in den letzten Wochen vor,
und war die Ursache, dass sich diese meine Zeilen von Tag zu Tag
hinausschoben. Heute will ich aber nicht mehr laenger warten, und
obwohl die obenerwaehnte Möglichkeit für Ende November noch immer
vorhanden ist, auf diesem Wege Ihnen meinen sehr herzlichen Dank
für Ihre schöne Besprechung in der "Neuen Freien Presse" aus-
drücken.
Ich erinnere mich sehr wohl Ihrer Andeutungen, die Sie seiner-
zeit bei Frau Eissler fallen liessen, und die besagten, wie sehr das
von mir Ausgeführte mit Ihren laengst gepflegten Gedankengaengen
koinzidiert. Aus Ihrem Artikel sehe ich nun, wie weitgehend die Par-
allelitaet unserer Gedanken ist, und sehe ich darin die Bestaeti-
gung dessen, woran ich von jeher fanatisch geglaubt habe, dass hier
nicht von "einer" Auffassung der Kunstgeschichte, sondern von "der
richtigen" Auffassung der Kunstgeschichte die Rede ist. Abgesehen
von dem sehr ehrenden Lob, das Sie mir zollen, war es dieses be-
staerkende Gefühl, das mir an Ihrem Artikel so besonders viel Freude
gemacht hat.
Sie werden es wohl verstaendlich finden, wenn ich das dringende
Bedürfnis habe, diese Übereinstimmungen in einer persönlichen Fühlung-
nahme noch weiter auszubauen, und so werde ich es unbedingt versuchen,
sobald ich Wien berühre, bei Ihnen vorzusprechen.
Empfangen Sie bisdahin nochmals meinen herzlichsten Dank und den
Ausdruck meiner ganz besonderen Hochachtung. Ihr sehr ergebener:
Paul Ligeti
Architekt
Verf. des geistvollen Buches: „Der Weg aus dem Chaos”