1. VIII. 17.
Sehr geehrter Herr Kraus!
Heute ist endlich das stenographische Protokoll erschienen.
Die Interpellation enthielt nur den ersten Teil des Materiales,
aber gerade das allerwichtigste. Aufgenommen sind folgen-
de Aufsätze: „Das übervolle Haus”, „Tagebuch” „Die Planke”
„Eine Durchhalterin”, „Aus Konsumentenkreisen”, „Die
aus Sibirien in die Presse flüchten”, ‚Entrevue” „Meine
Anregung”. Das Fehlende ist minder wichtig, wenn Sie aber
Wert drauf legen, könnte man im Herbst wieder etwas
versuchen; dem Abg. Reifmüller war das ganze Material zuviel
auf einmal. -
Herr v. Ficker hat mich zu meiner großen Freude aufgesucht
und wir verlebten ein paar Stunden sehr angeregt miteinander.
Er teilte mir auch mit, daß im „Marsyas” ein Aufsatz von
Otto Stoeßl über Sie erschienen sei. Als ich Stoeßl schrieb, er
möge mir den Aufsatz zur Lekture auf kurze Zeit leihen,
da ich als gewöhnlicher Sterblicher keinen „Marsyas” unter
die Hände bekäme, antwortete er, er habe bis nun selbst
keinen, wisse auch nicht, ob das betreffende Heft schon
erschienen sei, werde mich aber benachrichtigen, wenn das
Heft einlaufe.
Ich hoffe, daß es Ihnen wohl geht; nach Wien brauchen Sie sich
aber nicht zurückzusehnen, denn es ist hier furchtbar heiß, ohne
Aussicht auf Regen. Mit gehts so mittelmäßig, leider
liefert Grünw. keine runden Sachen mehr, was sehr
bedauerlich ist. Ich bin recht fleißig und daher einigermaßen
stolz auf mich. Das II. Kapitel meiner Arbeit, das ich an
Kurt Wolff geschickt habe, hat seinen vollen Beifall
gefunden, was mich sehr angespornt hat.
Es verbleibt mit vielen herzlichen Grüßen in
steter Ergebenheit
Liegler
Sehr geehrter Herr Kraus!
Heute ist endlich das stenographische Protokoll erschienen.
Die Interpellation enthielt nur den ersten Teil des Materiales,
aber gerade das allerwichtigste. Aufgenommen sind folgen-
de Aufsätze: „Das übervolle Haus”, „Tagebuch” „Die Planke”
„Eine Durchhalterin”, „Aus Konsumentenkreisen”, „Die
aus Sibirien in die Presse flüchten”, ‚Entrevue” „Meine
Anregung”. Das Fehlende ist minder wichtig, wenn Sie aber
Wert drauf legen, könnte man im Herbst wieder etwas
versuchen; dem Abg. Reifmüller war das ganze Material zuviel
auf einmal. -
Herr v. Ficker hat mich zu meiner großen Freude aufgesucht
und wir verlebten ein paar Stunden sehr angeregt miteinander.
Er teilte mir auch mit, daß im „Marsyas” ein Aufsatz von
Otto Stoeßl über Sie erschienen sei. Als ich Stoeßl schrieb, er
möge mir den Aufsatz zur Lekture auf kurze Zeit leihen,
da ich als gewöhnlicher Sterblicher keinen „Marsyas” unter
die Hände bekäme, antwortete er, er habe bis nun selbst
keinen, wisse auch nicht, ob das betreffende Heft schon
erschienen sei, werde mich aber benachrichtigen, wenn das
Heft einlaufe.
Ich hoffe, daß es Ihnen wohl geht; nach Wien brauchen Sie sich
aber nicht zurückzusehnen, denn es ist hier furchtbar heiß, ohne
Aussicht auf Regen. Mit gehts so mittelmäßig, leider
liefert Grünw. keine runden Sachen mehr, was sehr
bedauerlich ist. Ich bin recht fleißig und daher einigermaßen
stolz auf mich. Das II. Kapitel meiner Arbeit, das ich an
Kurt Wolff geschickt habe, hat seinen vollen Beifall
gefunden, was mich sehr angespornt hat.
Es verbleibt mit vielen herzlichen Grüßen in
steter Ergebenheit
Liegler