Lienhard, Friedrich: Brief an Max von Millenkovich-Morold. Weimar, 6.12.1918
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[gedrucktes Briefpapier der:]
Vertriebsstelle des Verbandes Deutscher Bühnenschriftsteller
Gesellschaft mit beschränkter Haftung.
Leitung: Dr. Albert Entsch.
Berlin W 30, Motzstraße 85 I. (Alte Motzstraße).
(Unmittelbar an der Hochbahnstelle „Nollendorfplatz“).
Fernsprecher: Amt Kurfürst, 6551.
Bankkonto:
Deutsche Bank. Dep. = Kasse M,
Berlin W, Kurfürstenstraße 115.
Telegramm=Adresse:
Bühnenvertrieb Berlin.
Postscheckkonto
Postscheckamt Berlin Nr. 2811.
Alle für die Vertriebsstellte bestimmten
Sendungen bitten wir ohne Nennung eines
Personennamens und nicht an den Ver=
band, sondern nur
An die
Vertriebsstelle des Verbandes
Deutscher Bühnenschriftsteller
Berlin W 30
Motzstraße 85.
zu richten.
Geschäftsstunden:
1. Oktober bis 31. März: 9–5 Uhr
1. April bis 30. September: 8–4 Uhr.
Sprechstunden der Direktion: 12–2 Uhr.
Wir bitten alle unsere Korrespondenten, bei jeder
Zuschrift deutlich ihre genaue Adresse anzu=
geben.
Aufsichtsrat:
Dr. Max Dreyer
Dr. Ludwig Ganghofer
Dr. Walter Harlan
Syndikus:
Rechtsanwalt Dr. Wenzel Goldbaum
Gesellschafter:
Als solche sind laut Statur nur Mitglieder des
Verbandes Deutscher Bühnenschriftsteller zu=
gelassen.
Stand am 1. Juli 1918.
Gesellschafter:
Adler, Dr. Leopold
Apel, Paul
Beyerlein, F. A.
Bloem, Dr. Walter
Blüthgen, Frau Clara
Blumenthal, Dr. Oscar Erben
Borngräber, Dr. Otto Erben
Brennert, Hans
Brütt, Prof. A.
Collijn, Gustav
Delmar, Axel
Dinter, Dr. Artur
Dreyer, Dr. Max
Dülberg, Dr. Franz
Eckart, Dietrich
Engel, Georg
Erdberg, Dr. Robert v.
(Wenden)
[Brieftext:]
L/Na
Berlin, den 25.November 1918.
Herrn Prof. Dr. Friedrich Lienhard,
Weimar
Belvedere-Allee 3
Sehr geehrter Herr Professor!
Auf unsere wiederholt an das K.k.
Hofburgtheater in WIEN gerichtete Anfrage betr. der
Aufführung Ihres Schauspiels " WIELAND DER SCHMIED "
erhalten wir heute von der neuen Direktion des Burg-
theaters, gez. Albert Heine, folgenden Bescheid:
"Was Lienhards Schauspiel "Wieland der Schmied"
betrifft, so ist die unterzeichnete Direktion
leider nicht in der Lage, dieses Stück während
der im Tantièmerevers vorgesehenen einjährigen
Frist zur Aufführung zu bringen, sodass nach
Ablauf dieser Zeit frei über das Stück verfügt
werden könnte. Die unterzeichnete Direktion gibt
es Ihnen aber schon jetzt anheim, das Stück ander-
weitig zu vergeben".
Leider besitzen wir ja auf Grund
des Tantièmereverses rechtlich keine Handhabe, um die
Aufführung am Hofburgtheater zu erzwingen.
Mit vorzüglicher Hochachtung
VERTRIEBSSTELLE DES VERBANDES
DEUTSCHER BÜHNENSCHRIFTSTELLER
GESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG
i.A.
[Unterschrift].