1. März 1917
L.L.
Lieber Doctor Grotte!
Ich schreibe Ihnen in Gala, ich gehe
jetzt in die Oper zur „Puppenfee” mit Egon und
meiner Mutter. Anfang 6 Uhr Ende 1/2 9 Uhr!
Gestern als der Soldat kam mit Ihrem Geschenk,
war ich nicht zu hause, er wolte wieder kommen,
so legte ich ein Paket und einen Brief zur
Cassa, aber ist bis heute nicht gekommen.
Samstag mittag traf ich Polgar bei Leber,
ich war mit meiner Mutter dort, wir hatten
keine Kohlen und konnten nicht kochen. Ich
begann mit Polgar zu streiten wegen des
Krieges und der Enthobenenen. Er sagte zu mir:
„Ich habe garnicht gewusst, dass sie „Helden=
mutteralüren a la Schönherr” haben. Auch
sagte er, ein Hund sei ihm lieber und er
sei wertvoller als alle Menschen.
Dies erzählte ich Sonntag Abend Egon und
Castell, im Café. Beide stimmten Polgar bei.
Ich war wütend und habe fast 2 Stunden
allein gesprochen. Egon sagte ich habe Knechts=
ansichten, und Castell man müsste die
Erde in die Luft sprengen, oder wenigstens allen