Anif-Salzburg 30/8 32
Herrn und Frau Dr. Richard v. Kralik, Wien
Verehrte Freunde -
Ich danke Ihnen sehr für Ihre lieben Zeilen
23. u. 24. dM. und freu mich, dass Ihnen meine
Veröffentlichung einiges Vergnügen bereitet hat.
Den Gedanken, an Ihren Abenden teilzunehmen
und gelegentlich dort zu sprechen, habe ich nicht aufgegeben;
nur hatte ich nach meinem Austritt aus dem Verband
der kath. Schriftsteller noch einige Hemmungen zu überwinden.
Doch gedenke ich im Herbst, wenn ich wieder in Wien bin,
einige bemerkenswerte junge Dichter wenigstens durch ihre
Werke bei Ihnen einzuführen, und freue mich, Sie alsdann
wiederzusehen. Wir sind jetzt in der Salzburger Festspiel=
zeit durch viele Besuche und Veranstaltungen sehr in
Anspruch genommen; zum Glück wird es im September
ruhiger und stiller; ich werde Ihnen dann Näheres über
meine Wienerpläne mitteilen.
Das mit der Kopfneuralgie, lieber Freund
kenne ich. Ich habe heuer im Winter daran gelitten. Es