Schriftleitung des Gral
Literarische Monatsschrift
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Friedrich Muckermann Hannover 76749
Münster i. W., den 18 September 1928.
Königstraße 36a
Sehr verehrter Herr Richard von Kralik!
Noch bevor ich die Skizze gelesen habe, möchte ich auf Ihr freundliches
Schreiben antworten. Ich fühle mich ganz und gar nicht dadurch beleidigt,
sondern sage nur: Sie haben vollkommen recht! Ich bitte aber, die Dinge nun
doch nicht zu übertreiben. Wir haben im Gral, wie Sie selber zugestehen,ver=
schiedentlich Wesentliches über Ihre Stellung im deutschen Literaturleben
gesagt, und dies so nachdrücklich, wie es im Rahmen des Gral selten oder
fast nie einer Persönlichkeit gegenüber geschieht. Daraus mögen Sie folgern,
daß ein Uebergehen des Namens an anderen Stellen, wo man ihn mit
Recht erwarten könnte, nicht auf Absicht beruht. Das kann ja aber bald gut
gemacht werden und wird es auch. Seien Sie versichert, daß der Gral, auch
wenn einmal dies und jenes darin abwegig ist, im Kern der Sache Ihren gro=
ßen Gedanken treu bleiben wird. Ueber die Skizze schreibe ich Ihnen noch be=
sonders, da ich eben vor der Abreise stehe.
Herzlichen Gruß
Ihr ergebenster
Friedrich Muckermann S. J.