Petschnig, Emil: Brief an Wilhelm Kienzl. Wien, 13.11.1921
könnten? Und zwar derart,
daß Sie sich ob derselben gekränkt
stellen (wozu Sie tatsächlich alle
Ursache hätten) und durchblicken
laßen, Herr Weingartner würde
Sie entgegenkommender finden, wenn
er jenen Fauxpas rückgängig
machte und mich seines Interesses
würdigte. Was jedenfalls nicht
so schnell geschähe, so daß Sie ge=
nügend Zeit fänden, sich für eine
imposantere Uraufführungsstätte,
wie zweifellos Dresden eine wäre,
zu entscheiden. Mir aber eröffne=
te sich wenigstens eine neue Aus=
sicht, auf die weltbedeutenden
Bretter zu gelangen, wenn
mir auch Herrn Direktor Cortolezis
Absichten mit „Kupidos Bote“ natür-
lich höchst wertvoll sind. Aber be-
kanntlich ist beim Theater nichts bestän-
dig als der Wechsel, und das Sprich=