Petschnig, Emil: Postkarte an Leopold W. Rochowanski. o.O., 5.9.1924
Wien, 5./9. 24.
L. H. R.! Es tut mir aufrichtig leid,
Ihnen nicht in gewünschter Weise beispringen zu können,
da die erwarteten Honorare aus Deutschland noch nicht
eingelangt sind, ich daher selbst genötigt war, bei
meinen Eltern auf Borg auszugehen. Ja, wenn die
Börse funktionieren würde, wäre die Sache ein
Leichtes, aber seit dieses Schwungrad des Wirtschafts=
lebens ins Stocken geriet, ist allerorts Schmalhans Küchen=
meister. Könnten Sie nicht aus Frankfurt ein à conto
erhalten? Oder haben Sie schon bei Herrn Wedel vorge=
sprochen? Notabene, könnte nicht der Herr Advokat, der
Ihren Prozeß führt, Einblick in Ihre Forderungen hat, irgend=
welche Abschlagszahlg. von den Verlegern erzielen?
Aber freilich ist Ihnen mit solchen Ratschlägen, die Sie
vielleicht sich schon selbst gesagt haben, nicht gedient. Baar
verfügbar habe ich aber, wie erwähnt, bedauerlicher=