Pölt-Nordheim, Klara: Brief an Moritz Necker. Innsbruck, 11.3.1914
Ich arbeite tapfer mit als Sammlerin für das Sprach=
wörterbuch, das von der kais. Akademie der Wissen=
schaften in Wien herausgegeben wird, da schreibt
mir immer Dr. Pfalz, einmal schrieb auch Hofrat
Seemüller. Kennen Sie die Herren persönlich?
Ihr Buch über Rosegger, das Sie die Güte hatten
mir zu schenken, liest jetzt Regierungsrat
Sander, er hat mich gelegentlich darum gebeten.
Wie es scheint, komme ich mit ein paar Geschichten
in Mittelschullesebücher hinein, ich durfte etliche
zur Auswahl einsenden.
Mein Sohn Walther wurde im Jänner am Blind=
darm operiert, er war drei Wochen in einem
hiesigen Sanatorium, es ist glücklich vorübergegangen
und er ist wieder gesund daheim. Dr. v. Hörmann
sehe ich selten, er ist ein bischen übler Laune, weil ihm
Bonz ein Verlagsa[n]gebot zurückgeschickt hat.
Mit vielen höflichen Empfehlungen von meinem Mann u. Sohn,
Ihre dankbar ergebene
Klara Pölt.
Innsbruck am 11. März 1914