Law School of Harvard University,
Cambridge, Mass.
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Sehr geschätzte Freundin,
Empfangen Sie, bitte, meinen herzlichen
Dank für Ihre lieben Glückwünsche zu meiner Berufung
in den Haager Permanent Court of International
Justice. Ihre Wünsche, dass ich damit nicht viel
Arbeit und Plage habe möge, kann ich aber nicht
annehmen: im Gegentheil, ich hoffe, oft und für
lange Zeit berufen zu werden, und ich hoffe weiters,
in 2-3 Jahren zu dauernder richterlichen Thätigkeit
berufen zu werden und dann meine Wohnung wieder in
Europa, wol in Haag selbst, zu nehmen.
Nach Washington bin ich noch nicht gefahren,
werde wol erst im April dorthin reisen und
dann bestimmt Sie in Philadelphia besuchen.
Dass Sie soviel Schwierigkeiten mit Ihrer
Einbürgerung haben, ist wirklich sehr bedauerlich.
Wenn Ihnen meine Aussagen nützlich sein könnten,
bin ich gewiss bereit zu bezeugen, dass ich mich bestimmt
erinnere, dass Sie ja Ende 1892 oder Anfang 1893 nach
Amerika gereist sind, dass ich seither - jedenfalls seit 1894
von Ihnen Briefe aus Phila erhielt, auch von Ihrer
Mutter öfter über Ihr Leben in Phila Mitteilung
erhielt, dass ich Sie und Ihren Mann 1910 dort besucht
habe u. s. w. Ob solche Aussagen für den Richter
oder Beamten Bedeutung haben, kann nur