Reichert, Karl: Brief an Karl Walz. Graz, 24.2.1915
und muss zu leichten Schlafmitteln
meine Zuflucht nehmen. -
Die schmerzlichen Bilder wollen
nicht weichen - - , es war eben
ein so langes 57 jähriges treues
Zusammenleben. -
Nun ich hoffe von der Zeit
Linderung; habe aber nicht mehr
viel übrig mit meinen 79.
Der schauderhafte Krieg lässt
mich nicht zu Ruhe kommen. -
Mit dem aufrichtigsten Wunsch
dass Sie sich, sowie Fräulein Emma
trotz schlechtem Wetter recht wol
fühlen, grüße ich Sie auf das
allerherzlichste
Ihr treuer, dankbarer
alter
Reichert