ERWIN RIEGER
Lieber, verehrter Herr Rössler,
ich habe gestern den Nodier an Herrn Brüll gesandt, es war nicht eher
möglich, weil ich zu Bett lag und ihn daher nicht abschreiben konnte.
Jetzt arbeite ich an dem dritten Bibliomanen. Herr Brüll hat mir nicht
geschrieben, wieviel er mir dafür zahlt. Er ist länger als der Nodier.
Mit diesem hat mich Herr Brüll ein wenig überrumpelt; er sagte damals,
er hätte Schaukal für den Flaubert zweitausend Kronen geboten, die auch
ich erhalten solle, und für den Nodier gäbe er mir tausend. Nun war aber
der Nodier eine viel grössere Arbeit als der Flaubert. Ich würde all
das nicht schreiben, wenn man das Geld jetzt nicht so nötig brauchte.
Ich hoffe, den dritten Bibliomanen am Montag oder Dienstag an Herrn
Brüll senden zu können. Dass das Buch schon anfangs März fertig vorliegen
soll, hat mich ein wenig überrascht; im allgemeinen halte ich so schnelle Post-
Arbeit nicht für sehr erspriesslich. Soll es denn vielleicht ein un-
illustrierter Tausenddruck werden?- Ich habe zufällig den Titel eines
Balzacschen Arbeit gefunden, die ich leider nicht kenne " Le biblio-
phile Jacob " aus dem Jahre 1830. Man sollte einmal nachforschen, was
das eigentlich ist.- Die Adresse von A. konnte ich bisher nicht erfah-
ren.
Dass mein Roman inzwischen angenommen wurde, habe ich Ihnen wohl schon
geschrieben. Während ich krank war, habe ich sehr gut an der Umarbeitung
gebaselt. Erst jetzt wurde mir ganz klar, was ich Ihren Ausstellungen
verdanke. Die ersten vier Kapitel ( bis zu dem Augenblick, wo Jella
in die Handlung tritt ) habe ich fast unverändert gelassen, bloss die
Lieber, verehrter Herr Rössler,
ich habe gestern den Nodier an Herrn Brüll gesandt, es war nicht eher
möglich, weil ich zu Bett lag und ihn daher nicht abschreiben konnte.
Jetzt arbeite ich an dem dritten Bibliomanen. Herr Brüll hat mir nicht
geschrieben, wieviel er mir dafür zahlt. Er ist länger als der Nodier.
Mit diesem hat mich Herr Brüll ein wenig überrumpelt; er sagte damals,
er hätte Schaukal für den Flaubert zweitausend Kronen geboten, die auch
ich erhalten solle, und für den Nodier gäbe er mir tausend. Nun war aber
der Nodier eine viel grössere Arbeit als der Flaubert. Ich würde all
das nicht schreiben, wenn man das Geld jetzt nicht so nötig brauchte.
Ich hoffe, den dritten Bibliomanen am Montag oder Dienstag an Herrn
Brüll senden zu können. Dass das Buch schon anfangs März fertig vorliegen
soll, hat mich ein wenig überrascht; im allgemeinen halte ich so schnelle Post-
Arbeit nicht für sehr erspriesslich. Soll es denn vielleicht ein un-
illustrierter Tausenddruck werden?- Ich habe zufällig den Titel eines
Balzacschen Arbeit gefunden, die ich leider nicht kenne " Le biblio-
phile Jacob " aus dem Jahre 1830. Man sollte einmal nachforschen, was
das eigentlich ist.- Die Adresse von A. konnte ich bisher nicht erfah-
ren.
Dass mein Roman inzwischen angenommen wurde, habe ich Ihnen wohl schon
geschrieben. Während ich krank war, habe ich sehr gut an der Umarbeitung
gebaselt. Erst jetzt wurde mir ganz klar, was ich Ihren Ausstellungen
verdanke. Die ersten vier Kapitel ( bis zu dem Augenblick, wo Jella
in die Handlung tritt ) habe ich fast unverändert gelassen, bloss die