Wagner, Ernst: Brief an Arthur Roessler. Wien, 1918
Lieber Freund Roessler! Alle die in meinem
Atelier meine Bilder sahen, sind einer
Meinung, daß ich in der < Sezeßion>
totgehängt bin. Schiele gibt`s mit
Bedauern, Fischer mit Schmunzeln
zu, Faistauer zieht sich geschmei-
dig aus der Affäre. Ich wäre
so halb nie vor die Öffentlich-
keit getreten; mit so unklarer
Physionomie sich zu zeigen, halt
ich für verfehlt. Ich bitt dich,
in Deiner Kritik, wenn möglich,
das zu betonen. * Auch wär
ich froh, wenn in Dein Buch die
Fotos der 3 Plastiken kämen!
Ich bin überzeugt, daß Du
bestimmt gerne alles tust,
um meine Position ( und
dadurch die Arbeitsmög-
*dass ich hier nicht stark und klar genug zu erleben bin