Bl. 1v: "[...] Der Prinz hat mir einen verzweifelten jammervollen Brief geschrieben; - er ist zum Rudolf gerufen und von diesem cannibalisch vermöbelt worden. Die feige Memme hat sich in die Hosen gemacht, hat seine Verbindung mit mir gebeichtet u sich den Vorschreibungen des wüthenden Thronerben schmälich gefügt. Ich dürfte ein Rencon- [Bl. 2r] tre mit dem Kronprinzen haben, da er mich gewiß interpellieren dürfte, ich ihm aber jede Auskunft absolut verweigern werde. Er ist gar nicht competent, hat gar kein Recht mich zur Rede zu stellen. Auch ist es nicht unmöglich daß der Sohn den Vater mithetzt und eine ernstere Collision die Folge wäre. Ich hätte nichts dagegen, da ich es als erwünschten Vorwand für meinen Rückzug begrüssen würde. Etwas sehr Nützliches erörterte ich mit meinem Bruder. Ich ersuchte ihn nämlich den Kaiser zu sondiren ob er geneigt wäre mir einen 10 jährigen Vorschuß der Apanage gegen dem auszufolgen, daß ich fernerhin kein Anrecht auf den Apanage-Bezug hätte - es wäre [Bl. 2v] eine Abfertigung. Ich bekäme dann 472,500 fl auf Einmal! [...] dann könnten wir sofort auf und davon und unter angenehmeren Verhältnissen glücklich zusammen leben [...] Ferner habe ich mich auch nach französischen Papieren und nach geeigneten Bankhäusern in der Schweitz erkundigt um dort das Geld deponiren, beziehungsweise in Verwaltung geben zu können [...]"
Johann Salvator: Brief an Ludmilla Stubel. Salzburg, 26.12.1886
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