Beethoven, Ludwig van: Brief an Karl van Beethoven. Baden, 23.8.1823
ich erwarte nun noch die rechn.[ung] von Blöchling[er] ist sonst noch was zu erinnern so vergiß nichts, damit man am 29ten nicht aufgehalten ist. den Bedienten anbela[ngend] so soll er noch einige Zeit bleiben, bis wi[r] einmal zusammen sind, denn die ganze Haußhaltung mit der alten wird nich[t] mehr gehn, sie riecht, sieht, u Schmekt nicht mehr - mein armer Magen ist immer in gefahr, die frühere Haußhält. von der Josephstadt hat sich schon wieder angetragen, sie wäre geeigneter mit einem Bedienten, allein diese alte braucht Bedienung u Hülfe, die KüchenMagd, die ich früher weggeschaft, ist als ein großes schwein, für jezt hat doch der Bediente ordentliche Wohnung, er kann an viele orte kommen, wo er die nicht hat, er mag nun bleiben oder gehen, so soll er unß zuwissen machen, wo er ist, u. sind wir zusammen, so läßt sichs überlegen, denke auch eine KuchelMagd kostet nur Monath. mit dem BrodtGeld 7 10 fl. 44x jährl. 128 fl. 48x der Bediente monathl. 20 fl. Stiefelgeld Kleidung u. bey der alten müssten wir noch ein weib haben -
Es geht beßer mit de[r] gesundheit doch noch nicht so gut als ich früher war. -
Nun lebe wohl das tag tägliche erschöpft mich - viel alles gut[e] dir mein lieber sohn Zcerni dein frühere[r] Meister ist hier, speißt morgen bey mir du wirst manche für dich interessante Menschen hier finden
herzlich dein vater