Grillparzer, Franz: Brief an Joseph Ferdinand Sonnleithner. Triest, 28.3.1819
JN 80155 Triest am 28 März 819. Lieber bekel! Meinem Versprechen getreu, benachrichtige ich Sto in dem dersten Augenblicke, da ich festen Fuß gefäßt habe wie es mir geht und wie man mit mir umgeht. Wir sind Tag und Nacht gefahren, und so kam es, daß wir heute Morgens- also de Tage nach unserer Abreise von Triest Wenn, in Triest anlangten. Aber unsern Heffnungen wurden schrecklich getäuscht. Hofrath Aber bei der Polizoie in Wien hatte mich, als er mir einen Past aus Venedig gab, heilig zugesichert, man würde mirgends Anstand nehmen, diesen Past auf Sernerd Rom ausgedehnen, aber niemand will es im Gegentheile thun und der Brief, das er eröffnet wurde, enthielt nichts als leere Komplimmte. Eben dadurch gieng unter­eigentliche Absicht, warum wir nach Triest statt nach Venedig giengen, verloren; wir wollten uns nämlich u von Triest nach Ankona einschiffen, um so Rom noch vor der Charroche zu erreichen, aber, da man uns die Passe verwenigert, so können wir nicht abgehen, abschon Morgen Abends ein Schiff nach Ankona geht und bereit wäre uns aufzunehmen. Ich werden, daßhalb vor der Hand in Semalig und 191