Grillparzer, Franz: Brief an Katharina Fröhlich. Römerbad, 1.7.1861
als ob ich jahrelang keine Musik gehört hätte was jedoch auch wirklich beinahe der Fall ist.Die Gesellschaft war passabel. Ichanz Sonnleitheermachte bei seiner Ankunft den Eindruck eines aus demGrabe herausgestiegenen Todten. Mir scheint er beßerzu seyn, er aber leugnet es und sehrt sich nach Rohitschim doch einmal ordentlichessen zu kommen, was hierwirklich unmöchlich ist.8Auch nun Kar habe ich mit mir vorgenommen, beider großen Hitze mit Brausapulier, die aber in derhiesigen Apotheke für einen Golidch oder den starkenSinson berechnet sind, denn zwei Desen in zwei Tagenhaben eine gräuliche Revoluzion in meinem Krngarhervorgebracht die aber doch endlich zum Gaten ausgeschlagen hat. Eine dritte dasis würde eine Pferd gatödtet haben,Und so nehme ich Abschied auf drei Tage und heideauf einen glanzenden Empfang, die Schwesternsollen sich so liebenswürdig machen als es ihnennur immer möglich ist.Und so Gott befohlen.Grillparze