Grillparzer, Franz: Brief an Katharina Fröhlich. Neuhaus, 4.8.1857
umir schlecht bekönng, so möchte ich es bleiben laßen, daswar ungefehr so viel als ich selbst wußte, und bereitsgethan hatte. Diese Arzte sind eine abgeschmackte Nazion,Erst seit heute befende ich mich laßer. Ich habe denAufforderungen des Bodearztes, der auch den Apothekeretwas zu losen geben will, topfer widerstanden und dieanfangs hartnäckig ausgebliebenen Funkzionensind endlich von selbst eingetreten. Ein Haupthindernißder Wirkung des Bades ist wohl der elende Zustandaller hiesigen Anstalten, vor allem der Kost, von derkaum etwas als das Frichstück zu genoßen ist, fürmich vor allein, seit die Erdbeeren vorüber sind, derMangel des Abstes, meiner Universal= Medigen.Meine Abreise wird Montag den 13t d. M. stattfeiden. Ich werde Sonntag in Bille schlafen und MonTags um 6. Uhr Morgens von dort abgehen. DenEisenbahn- Program nach sollte ich an demselben Tagebis 5 Uhr in der Spiegelgosse angelammen seyn, wennaber die Ankunft sich eine der ein haar Stunde verzögert, so bitte ich Niemanden sich zu ängstigen oderauf Unfälle zu denken. Denn der Bahnzuge kommtvon Triest und auf dem Karst ist ein solcher Wassermangel daß, blos aus dieser Versache, sich häusig umzwei oder drei Stunden verspätenAlso bis dahin Geduld und für jeden Fall baldigesWiedersehenGrillparzer