Grillparzer, Franz: Brief an Katharina Fröhlich. o.O., 1826
nach meiner löblichen Gewohnheit in die übelste laumer setzte.und mir wohl auch mit das Briefschreiben verleidete. Ich hatteallerdings die absicht einen Reise nach Deutschland zu machen,und haffte mit euch urgandwo zusammengetreffen. Aber damein Urlaubsgesuch nun schon über 4 Wachen bei Hofliegt und noch immer keine Antwort erfolgt, so fürchte ichschon das Schlimmste, und glaube kaum, daß ich euch vor eurenRückkunft werde sehen könne.du beklagst dich, daß meine Briefe nicht herzlich genungensagen. So wie es Leute gobst gibt, die mir ins übertriebengehende körperliches Schangefühl haben, so wohnt mir eingewißes Schaumgefühl der Empfindung bei; ich mag meineninnere Menschen nicht nackt zeigen, und die größte Aufgabefür die jenigen, die mich mir ungehen wollen, ist es, dieses Gefühl zu überwenden und mir Herzens ergießungen möglichudieses Zurückhalten der Äußerunge der Seesibizu machen.cität hat zwar allerdings die überffolgen, daß wie dennalles durch die Nicht- Übung abnimmt) auch die Erwegbarkeit desHerzens nach und nach sich schwacht, aber sie bleibt doch immer daund war mich zu faßen wüßte, würde sich sehr wundern michfrüher für kalt gehalten zu haben.Leb wohl und größte. Pahin und der VaterGollparz