Grillparzer, Franz: Brief an Joseph Pollhammer. Wien, 27.11.1864
Wien am 281 Needer 8611 Hochgeschätzter Herr und erprobten Freund! Ihr Brif hat mir große Freude gemacht, daß sowohl der Oet als die Menschen Ihnen zusagen und alles Außer­liche Ihren Wünschen gemäß ist. Was sonst zum Glücken gehört, bringen Ste ja beiderseits selbst mit Wenn ich auch nie zweifelte, daß Ihr Geschäft sich in der Folge sehr gut gestätten werde, so ist doch über alle Erwartung, daß gleich der Anfang so glänzend war Ich kann mir's nur so erklären, daß Ihre Gedichte, bei dern dortigen Landvolke sehr bekannt sind und schon die Lieblingslektüre der Bauern ausmachen, daß sie dabei den Kolumbus für den Pater Columbub, den gegen aus­tigen der frühern Brichtvater des Kaisers halten, schadet des Stiche nichts we gu 4257 daß Sie auf den dortigen Kasiear getrekt haben, ist in der Ordung aber bis 3 Uhr Morgens schadet dein Amtsansehre, Gewiß sind Sie nur durch den bekannten ungestimmen und herschsüchtigen Charakter Ihrer Frau so lange geaufgehalten woren. In Zukunft bitte ich wenig­stens man die auf 3 Uhr nach Hause zu gehen. Eben so gefährlich sind die vielen Brautpaare, die sich an Sie wenden, wobei die Braute ihre Blummen trause