Bad Kreuth Oberbayern 18. 8. 15

Verehrter Herr!

Mit grossem Interesse habe ich Ihren Brief vom 14. d. M.
gelesen und muss Ihnen mit einer etwas längeren Antwort lästig
fallen.
Ich begrüsse es mit Freuden dass Sie Ihre Denkschrift haben
auch drucken lassen. Die meine ist bei Manz gedruckt mit dem
Vermerk: "vertraulich, als Manuscript gedruckt, nicht für die Öffent-
lichkeit bestimmt." Meiner Ansicht nach sollten wir vorläufig
an dem letzteren festhalten und diese Arbeiten zunächst nur einer
beschränkten Öffentlichkeit zugänglich machen u. uns den Zeitpunkt
vorbehalten, dies unbeschränkt eintreten zu lassen. Ich denke nämlich
daran, diese Denkschriften, wenn sie eine endgültig festgestellte Form
erhalten haben, auch unserem u. dem deutschen Monarchen zukommen
zu lassen. Das wäre natürlich ausgeschlossen, wenn sie vorher ver-
öffentlicht wären. Manz lässt den Satz stehen, so dass daran
immer noch gebessert werden kann.
Zur Sache selbst nun vor Allem : ich wäre ganz entschieden Ihrer
Ansicht gewesen, den auf unser Verhältnis zu Deutschland
betreffenden Teil (politisches, militär., wirtschaftliches Bündnis)
als eine besondere Denkschrift zu behandeln. Die meinige wäre
dann ein Specialvotum zu dem dritten Teil dieser Denkschrift
gewesen. Wir weichen in der Sache gar nicht, nur in der Form