etwas ab und ich darf wol sagen, dass meine Arbeit die Ihrige
in einigen Punkten ergänzt und dass beide, wenn dies noch nötig
sein sollte (was ich nicht glaube) leicht in Uebereinstimmung gebracht
werden könnten. Im Uebrigen schaden kleinere Abweichungen in
den Ansichten gar nicht.
Das wäre nun der erste grosse Complex, über den wir uns heute schon
abschliessend aussprechen können.
Ganz anders bezüglich der anderen Materien. Sie zerfallen wieder in
2 Gruppen: 1) Ungarn, Polen, Ukraina, Sudslaven - was alles innerlich
zusammenhängt. Ihre Denkschrift klärt Vieles in dieser Hinsicht,
gibt ausgezeichnete Gesichtspunkte, aber es kann dies nicht abschliessend
sondern nur vorbereitend sein, weil erst die kommenden Ereignisse
die sicheren Grundlagen geben werden. Diese Materie ist also
trotz allen Nachdenkens noch ein non liquet. Eignet sich zu einer
abschliessenden Denkschrift, die man etwa den oben erwähnten
Persönlichkeiten vorlegen könnte, noch nicht.
Anders die 2. Gruppe : d h. 2) die innere österreichische Politik. Für
diese liefert Ihre Denkschrift höchst wertvolle Grundlinien. Aber
sie müssen erst näher ausgearbeitet werden. Z. B. höchst treffend
Ihre Beurteilung des art 19 der Verfassung - er muss endlich
mit concreten Bestimmungen ausgefüllt und authentisch ausgelegt
werden. Treffend was Sie über die Erlernung der Landessprachen
sagen, über die Kreisverfassung u. s. w. - aber diese Dinge
müssen, so insbesondere die Sprachenfrage, für die Sie durchaus
richtige Grundsätze aufstellen, detaillierter durchgearbeitet werden.
Sprich Dr. Urban und ich arbeiten jetzt an diesen Fragen,