Beck, Max Wladimir von: Brief an Adalbert Franz Seligmann. Wien, 29.7.1930
ordentlich dankbar bin. Sehen Sie ! Jch habe so
lange das Glück gehabt,für meine Frau während
unserer ungetrübten Lebensgemeinschaft zu sorgen.
Wenn ich mich nun jetzt beschäftige mit dem Werden
der sie verewigenden Glasmalerei,der an sie er-
innernden und in der Hietzinger Kirche anzubrin-
genden Gedenktafel, mit der Einfügung ihres fast
stets getragenen Lieblingsschmuckstückes,eines
von mir ihr geschenkten Symbols des Roten Kreuzes,
in den Kommunionkelch der Hietzinger Kirche und
wenn ich alltäglich an ihrer letzten Ruhestätte
bete und einen Blumengruß niederlege,so gebe ich
mich der Selbsttäuschung hin,daß ich noch immer
für sie sorge. Und weil Sie nun in so gütiger
Weise mir bei der Entstehung der Glasmalerei
mit Jhrer Kunst zu helfen bereit sind,gebe ich
mich weiters der Selbsttäuschung hin,daß auch Sie
für sie sorgen. Und das ist der weitere Grund,