Büttner, Erich: Brief an Max Osborn. Berlin, 13.9.1921
Ich weiss nicht recht wie ich sonst die Sache betreiben
soll.
Der liebe Exlibrisgott „von zur Westen” dessen Verdienste
als Sammler und Publicist ich nicht unterschätze
betreibt ein so eigentümliches kritisches
Handwerk dabei. Er macht das mit grösstem
Wohlwollen, aber sein „gesunder Menschen= und
Sammlerverstand” ist gerade keine glückliche sichere
Basis und so haut er öfter daneben - wenn die
Grundlage wackelt.
(ganz früher habe ich übrigens mit Andacht sein Buch genossen
aber jetzt kann ich sowas nicht mehr lesen - es ist
so als ob er bei L. Pietsch gelernt hat ...)
Also bitte: Sie müssen die Sache da etwas schmeissen
- oder mir wenigstens den Weg bahnen der dem
Zwecke nutzt.
= Der Endzweck, den ich verfolge würde dadurch wahr=
scheinlich am ehesten erledigt = :
Bisher habe ich die ganze Exlibristik als mein
Privatvergnügen betrieben. Von den 125 habe
ich mindestens 100 verschenkt und die übrigen
mögen mir vielleicht 2000 M Honorar zusammen
gebracht haben!
Ich muss künftighin versuchen daher auch
Zahlungsfahige Aufträge zu landen, denn von
allen Brotarbeiten gehen die noch am ehesten
Und es ist leider so : meine Geschäfte, die nur
durch die Taten von Kunstkommissionen etc.
gelegentliche goldene