Einberger, Maria: Brief an Arthur Rössler. Telfs, 24.11.1933
Telfs 24./11. 1933
Lieber Herr Rössler!
Erwiedere Ihre Grüsse durch Ander
herzlich! Es wäre hübsch wenn Sie ein blauer
(od. anderer) Zug zu Weihnachten daherbrächte.
Meine alte Stube ist so fein warm u. nie so
stimmungsvoll wie im Winter; da lässt es sich gut
plaudern. Und eine gut abgewärmte Schlaf=
stube würden wir schon auch auftreiben.
Nach Ägÿpten fahren wir nicht - erstens da
wir weder Englisch noch „Ägÿptisch” können (ich
bin nur stark in Hÿroglyphen) zweitens haben
wir kein Geld; u. jetzt erst recht wieder nicht
da ich neulich - ich möchte sagen wider Willen,
einen Acker kaufen musste damit wir auf
dem Klosteracker keine Nachbarn bekommen
u. dass speziell Andreas seine Ruh dort hat.
Da heisst´s nun immer wieder aufs´s Neue versagen
u. sparen sodass von grossen od. kleinen Reisen
einmal weit u. breit nichts zu sehen ist.
Aber das Ungeschoren u. Unabhängigsein auf
seinem eigenen Fleckl Erd´ ist viel wert.