Soviel wir aus Ihrem l. Brief herauszu=
spüren glauben geht es Ihnen gesundheitlich
gut - hoffentlich haben Sie´s nicht gar zu
streng mit der Diät, wir wünschen herzlich
dass Ihr gutes Befinden recht anhalte.
Es würde uns sehr interessieren von Ihren
Erlebnissen u. Eindrücken bei Ihrem letzten
Aufenthalt im dritten Reich zu hören.
Wann wird im Gegensatz u. Kampf mit unseren
Brüdern wieder Klärung u. Aussöhnung kommen.
Noch hängt überall Nebel über die Grenzen hin
u. her - wir sind da an engster Kampflinie
- es gäbe auch da viel des Leiden u. Leidigen zu
erzälen. Mich freut nur dass jetzt endlich in
Österreich jene Leute gelernt haben sich als
Deutsche zu bekennen die das Wort, sich immer in
den Mund zu nehmen scheuten. Sollten alle
diese Leiden, Irren u. Wirren zum Wohle der Nation
dienen - zu endlicher Klärung dann wäre es gern
gelitten - aber - es ist noch alles so unübersehbar.
- Wir haben auch sonst trübe Zeiten mit=
gemacht. Trautl war schwer krank - wie gefährlich
Rezidiven bei so hochgradig Lungenkranken sind
wissen Sie, meine Sorge u. die Aufregungen waren
arg. Nun gehts dem armen Geschöpf wieder besser
wir hoffen wieder auf Heilung - ein Sorgenkind
bleibt sie. - Und ich sehnte mich doch lebenslang
unsagbar nach gesunden Kindern!!
[seitlich:]
Leben Sie wohl! Auf ein gutes Wiedersehen! Viele herzliche Grüsse Ihnen u. der lb Frau
Ihre Maria