Endl, Friedrich: Brief an Marie Eugenie delle Grazie. Altenburg, 23.2.1930
Kreuz u. Quer zurück.
Auf der Straße rasen jedoch noch Auto bis
Neupölla. Weiter gegen Zwettl zu fahren,
getrauen sie sich nicht.
Ich bin, da die Straße nach Horn ziemlich befahren
ist, um wieder mit andren Menschen zusammen=
zu kommen, an Vormittagen oft dorthin zu Fuß gegangen und
dann um 1/2 11 Uhr per Autobus zurückgekehrt.
So allein zu wandern, im Angesicht der leuchtenden Hornermühle,
aufwärts, vom Schneeland umgeben und von
reiner Winterluft umwallt, hat für mich jetzt
einen eigenen Reiz, so lange ich diese Pracht noch sehe!!
Auch Frau Baronin sollten jeden Tag irgendwo-
hin wandern. Bewegung ist die Seele des
Lebens. - Man soll dies bis zur
Müdigkeit tun.
Und nun nochmals meinen herzlichsten Dank für Ihre
außerordentliche liebenswürdige Bemühung für mich und
meine Geisterkinder. Frau Baronin K. laß ich grüßen.
Sie wird im tiefs[t]en Schnee der Steiermark ihren Win-
ter verbringen.
Mit besondrer Verehrung verbleibe ich, Frau
Baronin, Ihr dankschuldigster
P. Friedrich Endl