Engensteiner, Johann: Brief an Moritz Necker. Innsbruck, 12.12.1914
ich bin in folge der Krankheit meiner Frau so in
Anspruch genommen, daß ich seit Ende Oktober bis
zum heutigen Tage kaum zu Atem komme
u. täglich nur kurze Ausflüge in die Stadt machen
kann. Mich wundert nur, daß mein eigener
Gesundheitszustand nicht mehr gelitten hat. Mein
Blasenleiden hat sich zum Glück nicht verschlimmert,
aber ich hatte mit Anfällen von Schlaflosigkeit
zu leiden, die mich sehr erschreckten, weil mir
derartige Zustände aus früheren Jahren nur zu
gut bekannt sind. Aber diese Anfälle haben sich
vorläufig nicht wiederholt, dafür habe ich im überheiz-
ten Gastlokal bei Kreid einen Rachenkatharr
aquiriert, der auch nicht zu den Annehmlichkeiten