Alban Berg
"Waldhaus"
in Auen am
Wörthersee
Post Veld[en]
Österre[ich]
10.7.34 1000 Dank, mein lieber Toni für Deinen
ausführlichen Brief. Ich beantworte ihn der Reihen-
folge nach:
Ja was glaubst Du, wie oft ich in diesen letzten Wochen daran
dachte, daß doch Du die "Symphon. Stücke aus der Lulu" machen
würdest. Da sind wir beide 50 Jahre, haben schließlich etwas
geleistet u. können nicht einmal diesen naheliegendsten und gemeinsam[en]
Wunsch erfüllt sehen: Was für eine Zeit!
[u. mit einem Gedankensprung: gestern Abend 1/2 11 ging
im Hôtel Exzellsior eine Bombe los, daß wir geglaubt
haben, unser Haus fällt zusamm. Sogar vis à vis am
Veldener Bahnhof sprangen die Fensterscheiben. Was für
eine Zeit!] -
Die Schönberg-Geburtstagsaktion hast Du indessen schon so viel
weiter gebracht, daß ich nach dem mir Berichteten heut'
schon den Eindruck habe, daß es was Schönes u. Wür=
diges wird. Natürlich werde ich für die Festschrift auch
etwas schreiben. Allerdings kann es nur etwas Kur=
zes werden; kein besonderes Thema, sondern nur etwas
Persönliches, vielleicht eine Druckseite lang. Das
ist das Einzige was ich bis zu dem Termin: Ende
Juli, zuwegebringen werde können. Zu dem, was
ich hätte schreiben wollen, brauchte ich 2, 3 Monate.
Die hab' ich - seit einem Jahr, in welchem ich dran dach-
te - nicht gehabt u. nachdem meine "Zwangs=
arbeit" weiter geht [bis Ende Juli muß ich an
"Waldhaus"
in Auen am
Wörthersee
Post Veld[en]
Österre[ich]
10.7.34 1000 Dank, mein lieber Toni für Deinen
ausführlichen Brief. Ich beantworte ihn der Reihen-
folge nach:
Ja was glaubst Du, wie oft ich in diesen letzten Wochen daran
dachte, daß doch Du die "Symphon. Stücke aus der Lulu" machen
würdest. Da sind wir beide 50 Jahre, haben schließlich etwas
geleistet u. können nicht einmal diesen naheliegendsten und gemeinsam[en]
Wunsch erfüllt sehen: Was für eine Zeit!
[u. mit einem Gedankensprung: gestern Abend 1/2 11 ging
im Hôtel Exzellsior eine Bombe los, daß wir geglaubt
haben, unser Haus fällt zusamm. Sogar vis à vis am
Veldener Bahnhof sprangen die Fensterscheiben. Was für
eine Zeit!] -
Die Schönberg-Geburtstagsaktion hast Du indessen schon so viel
weiter gebracht, daß ich nach dem mir Berichteten heut'
schon den Eindruck habe, daß es was Schönes u. Wür=
diges wird. Natürlich werde ich für die Festschrift auch
etwas schreiben. Allerdings kann es nur etwas Kur=
zes werden; kein besonderes Thema, sondern nur etwas
Persönliches, vielleicht eine Druckseite lang. Das
ist das Einzige was ich bis zu dem Termin: Ende
Juli, zuwegebringen werde können. Zu dem, was
ich hätte schreiben wollen, brauchte ich 2, 3 Monate.
Die hab' ich - seit einem Jahr, in welchem ich dran dach-
te - nicht gehabt u. nachdem meine "Zwangs=
arbeit" weiter geht [bis Ende Juli muß ich an