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120 Part. Seiten fertig haben, heute den 10. fehlen
mir noch fast die Hälfte] kann ich der Schonberg=
sache leiderleider nur die paar letzten Juli=
tage widmen. Dabei hab' ich in letzter Zeit
wieder viel, viel Unangenehmes erlebt: pekuniärer
Natur (mit meinen Angehörigen) u. "kunstpolitischer"
Natur (laß Dir gelegentl. von Stein meine Angele-
genheit mit der Venetianer Biennale erzählen),
sodaß es geradezu eines Universums bedarf,
bei der Arbeit zu bleiben, mit dem Kopf nämlich.
Weiter in Deinem Brief: Ja, Werfel soll
unbedingt aufgefordert werden. Schonberg ist das
gewiß sehr recht, nachdem er szt in 3. Reich=
Angelegenheit mit ihm korrespondiert hat. Auch
Frau Mahler sollte man einladen. Nicht nur
daß ich überzeugt bin, daß sie was Gutes schrei-
ben würde, man könnte dann auch der
Idee näher treten, von ihr Geld zu der Sache
zu bekommen. N B. ist ja mit Tal sehr gut
bekannt. -
Selbstverständlich werde ich für Bach so ein No=
tenblatt schreiben. Wenn die andere Aktion
nur Erfolg hat! Und ihm auch sonst wieder der
Zugang in seinen Beruf ermöglicht wird! Bitte
Berg, Alban: Brief an Anton von Webern. Auen am Wörthersee, 10.7.1934