hast so viel zu sagen über Musik u. über Kunst; über Deine
Auffassung der Welt auf Grund der Entsprechungen. Und mir ist
alles recht, worüber Du schreiben willst; ja mehr als das
ich sehne mich menschlich u. künstlerisch darnach – und brauche
es auch, wenn ich mein Ziel, das mir mit dem Anbruch
vorschwebt, erreichen will. Bilde Dir nicht ein, daß
Du „nicht gut schreibst“. Ich wollte, ich könnte mich so kurz
u. klar ausdrücken wie Du. Wie kompliziert kommt das
alles bei mir heraus – u. wie leicht wird es also miß=
verstanden. Z.Bsp. schreibt mir Jalowetz (übrigens ganz
spontan u. in sehr warmer begeisterter Weise), daß er es doch
für dogmatisch hält, wenn ich behaupte: „die Schönheit einer
Melodie beweisen zu können“. Als ob ich das je be=
hauptet hätte: ich spreche vom „Verständnis“, von „unumstöß=
lichen Dingen die über die Schönheit einer Melodie zu sagen sind,“
von „der Kunst näher komenden Erklärungen“, „Argumenten“,
u. behaupte lediglich die musikal. Potenz im Allgem. beweisen zu
können. – Und doch muß für den Leser aus dem Ganzen Aufsatz jene frevelhafte
Behauptung hervorgehn. Auch die Frau Mahler hat es so ähnlich
aufgefaßt. – So was könnte Deinem Stil nicht passieren!
Wenn es Dir also irgend-wie möglich ist, schreibe bitte etwas.
Glaub mir: neben Schönberg, warst Du mir der erwünschteste Mitarbeiter.-
[links:] Sei vielmals gegrüßt, auch Deine Frau, von uns beiden. Dein Berg
Auffassung der Welt auf Grund der Entsprechungen. Und mir ist
alles recht, worüber Du schreiben willst; ja mehr als das
ich sehne mich menschlich u. künstlerisch darnach – und brauche
es auch, wenn ich mein Ziel, das mir mit dem Anbruch
vorschwebt, erreichen will. Bilde Dir nicht ein, daß
Du „nicht gut schreibst“. Ich wollte, ich könnte mich so kurz
u. klar ausdrücken wie Du. Wie kompliziert kommt das
alles bei mir heraus – u. wie leicht wird es also miß=
verstanden. Z.Bsp. schreibt mir Jalowetz (übrigens ganz
spontan u. in sehr warmer begeisterter Weise), daß er es doch
für dogmatisch hält, wenn ich behaupte: „die Schönheit einer
Melodie beweisen zu können“. Als ob ich das je be=
hauptet hätte: ich spreche vom „Verständnis“, von „unumstöß=
lichen Dingen die über die Schönheit einer Melodie zu sagen sind,“
von „der Kunst näher komenden Erklärungen“, „Argumenten“,
u. behaupte lediglich die musikal. Potenz im Allgem. beweisen zu
können. – Und doch muß für den Leser aus dem Ganzen Aufsatz jene frevelhafte
Behauptung hervorgehn. Auch die Frau Mahler hat es so ähnlich
aufgefaßt. – So was könnte Deinem Stil nicht passieren!
Wenn es Dir also irgend-wie möglich ist, schreibe bitte etwas.
Glaub mir: neben Schönberg, warst Du mir der erwünschteste Mitarbeiter.-
[links:] Sei vielmals gegrüßt, auch Deine Frau, von uns beiden. Dein Berg