Bettelheim, Anton: Brief an Marie Pölzl. Wien, 31.10.1918
PROFESSOR
Dr. ANTON BETTELHEIM
WIEN, 31. X. 1918.
XIX/I., Karl Ludwigstraße 57
(VILLA GABILLON)
Einverstanden
wenn Durchsicht bei Zeiten
möglich u. [Eliminierung]
auch alles
Politischen
Verehrteste Frau Gräfin!
Heute gehen mir Ihre gütigen, nachsichtigen Zeilen vom
27. zu. Mich drängt es unablässig, meine Pietäts=
Pflicht gegen Ihre Tante, meine hochverehrte Schützerin, zu erfüllen.
Arbeit ist das Einzige; was über diese grauenhafte Zeit
hinausheben kann. Ich war ziemlich fleißig. Meine neue An-
zengruber=Ausgabe, Biographie, Texte sind in der Druckerei.
Meine Neuen Gänge mit Marie Ebner will ich fort-
setzen, sei es in der Oest. Rundschau, sei es in
der Neuen Presse. Zunächst hab' ich eine Charakteristik
der Frau v. Fleischl vor: eigene Erinnerungen, die Tagebuch-
Einträge, das "I. F." im Zeitlosen Tagebuch. Dann a-
ber möchte ich die Thätigkeit der Ebner für die
Deutsche Rundschau, sowie ihre Beziehungen zu Paul
Heyse darstellen. Kalbeck veröffentlicht demnächst
den Briefwechsel Gottfried Keller = Paul Heyse, wort-