Bettelheim, Anton: Brief an Marie Pölzl. Wien, 31.10.1918
wörtlich. Nach meiner innersten Überzeugung ist auch die
Correspondenz Ebner=Rodenberg und Ebner-Heyse streng
literarisch und ohne jede Gefahr für das Andenken
Beider unverändert abzudrucken. Allein obwol mir
Ihre Tante bei unserer letzten Unterredung, nachdem sie mir
zuerst gesagt, daß ihre Briefe schlechterdings nicht veröffent=
licht werden dürften, sich durch meine Gegen-Bemerkungen
überzeugen und zu dem Schluß=Wort bestimmen ließ:
Sie werde ihren Angehörigen sagen, sie sollen mich
als Vertrauens=Mann betrachten und auch nach meinen
Vorschlägen von ihren Briefen rein literarischen Inhalts
das Erforderliche drucken lassen - : ich wiederhole, trotzdem
will ich Sie nicht umstimmen. Ich bin zwar nach wie vor
der Ansicht, daß Sie die Sachlage zu gewissenhaft, d.h.
in allzu strenger Auffassung der Worte Ihrer Tante
nehmen. Doch mache ich folgenden Vermittlungs=Vorschlag.