Blümml, Emil Karl: Brief an Gustav Gugitz. Laufen <Ischl>, 3.9.1914
Ruhe habe und sich ganz der hehren, gerade
jetzt sehr zeitgemäßen Aufgabe des Grab-
versesammelns mit wahrer Leidenschaft
hingeben könne.
Kürzlich war ich, nachdem ich bereits
am 8. August 1914 an Müller einen lan-
gen Brief abgesendet hatte, nahe daran,
für diesen unseren wackeren Verleger einen
passenden Vers zu dichten und meiner
Sammlung einzuverleiben, als am 30.
August ein freundliches Schreibebrieflein
von ihm einlangte, das mir seine Gesund-
heit, sein Wohlbefinden und seinen heißen
Wunsch nach Peter Prosch, der ihm in der
jetzigen Zeit wohl ein wahres Arcanum
werden dürfte, meldete. Aus verschiede-
nen zarten Andeutungen war auch zu
entnehmen, daß er die "Denkwürdigkeiten"
nicht entschlafen lassen, sondern in
seinem kriegerischen Geist wei=
tere Bände, Format etwa wie bei Karoline
Pichler, dem Publikum an den Kopf
schleudern wolle, um aus dessen
Taschen die letzten Kreuzer als Kriegs-
steuer für sich heraus zu kriegen. Mir
kann's recht sein, umsomehr, als er mich
dringend aufforderte, den Bäuerle un-
verzüglich an ihn gelangen zu lassen,