MUSIK UND GESELLSCHAFT
ARBEITSBLÄTTER FÜR SOZIALE
MUSIKPFLEGE UND MUSIKPOLITIK
SCHRIFTLEITER: DR. HANS BOETTCHER
BERLIN-Wilmersdorf,Tübingerstr.4a.
Einschreiben.
BERLIN-NEUKÖLLN,
DEN 27. Oktober 1930.
B/H.
Herrn Komponist Ernst Křenek,
Wien 13.
Eitelbergergasse 13.
Sehr verehrter Herr Křenek!
Ihren freundlichen letzten Brief bestätige ich bestens dankend.
Ihrem Wunsche entsprechend sende ich Ihnen beiliegend das Manuskript
zurück und darf nur meinem aufrichtigen Bedauern Ausdruck geben,dass Sie
sich noch der Mühe unterzogen haben,aussersachliche Motivationen zu
ergrunden,die für die Schriftleitung in ihrer gewiss undankbaren Aufga-
be, Meinung und Gegenmeinung sachlich gerecht zu werden,bestimmend gewe-
sen sein könnten.
Dass solche in Wirklichkeit nicht vorhanden sind,betonte ich be-
reits,indem ich auf die für jede gewissenhafte Redaktion selbstver-
ständliche Trennung zwischen subjektiver Meinung des Schriftleiters und
Wahrung eines objektiven Standpunktes gegenüber allen in der Zeitschrift
zu behandelnden Sachgegenständen hinwies.Ein Blick in die bisher getätig-
ten und z.T.in scharfer,sachlicher Polemik durchgeführten Diskussionen
belegt die sachliche redaktionelle Haltung eindeutig,der auch der
Schriftleiter selbst unterworfen ist,wenn er als Autor das Wort nimmt
(vergl.z.B.Heft 5 Seite 166 und Disk.des folg.Heftes 6.)
Der Vorwurf einer einseitigen „Parteinahme” für einen Autor ( in
diesem Falle also Brecht)ist doch wohl durch das erste Schreiben der
Schriftleitung entkräftet,in dem sie Ihre Vorfrage,ob wir eine polemisch gehalte-
GEORG KALLMEYER VERLAG, WOLFENBÜTTEL · B. SCHOTT'S SÖHNE, MAINZ
(Geschäftsstelle: Wolfenbüttel, Gr. Zimmerhof 20)
ARBEITSBLÄTTER FÜR SOZIALE
MUSIKPFLEGE UND MUSIKPOLITIK
SCHRIFTLEITER: DR. HANS BOETTCHER
BERLIN-Wilmersdorf,Tübingerstr.4a.
Einschreiben.
BERLIN-NEUKÖLLN,
DEN 27. Oktober 1930.
B/H.
Herrn Komponist Ernst Křenek,
Wien 13.
Eitelbergergasse 13.
Sehr verehrter Herr Křenek!
Ihren freundlichen letzten Brief bestätige ich bestens dankend.
Ihrem Wunsche entsprechend sende ich Ihnen beiliegend das Manuskript
zurück und darf nur meinem aufrichtigen Bedauern Ausdruck geben,dass Sie
sich noch der Mühe unterzogen haben,aussersachliche Motivationen zu
ergrunden,die für die Schriftleitung in ihrer gewiss undankbaren Aufga-
be, Meinung und Gegenmeinung sachlich gerecht zu werden,bestimmend gewe-
sen sein könnten.
Dass solche in Wirklichkeit nicht vorhanden sind,betonte ich be-
reits,indem ich auf die für jede gewissenhafte Redaktion selbstver-
ständliche Trennung zwischen subjektiver Meinung des Schriftleiters und
Wahrung eines objektiven Standpunktes gegenüber allen in der Zeitschrift
zu behandelnden Sachgegenständen hinwies.Ein Blick in die bisher getätig-
ten und z.T.in scharfer,sachlicher Polemik durchgeführten Diskussionen
belegt die sachliche redaktionelle Haltung eindeutig,der auch der
Schriftleiter selbst unterworfen ist,wenn er als Autor das Wort nimmt
(vergl.z.B.Heft 5 Seite 166 und Disk.des folg.Heftes 6.)
Der Vorwurf einer einseitigen „Parteinahme” für einen Autor ( in
diesem Falle also Brecht)ist doch wohl durch das erste Schreiben der
Schriftleitung entkräftet,in dem sie Ihre Vorfrage,ob wir eine polemisch gehalte-
GEORG KALLMEYER VERLAG, WOLFENBÜTTEL · B. SCHOTT'S SÖHNE, MAINZ
(Geschäftsstelle: Wolfenbüttel, Gr. Zimmerhof 20)